Dieses Buch von Grégoire Delacourt habe ich vor einigen Wochen hier schon vorgestellt ohne es gelesen zu haben. Zwischenzeitlich habe ich es als Hörbuch gehört und bin zutiefst berührt und betroffen.
Die kleine Welt der Jocelyne – mit ihrem Knopf- und Fadenladen – und ihrem Ehegatten Jocelyn – der sich zum Vorarbeiter ausbilden lässt – (ausgerechnet so ein seltener Zu-Fall dass sich zwei Liebende mit diesen beiden Vornamen finden) verläuft ruhig, manchmal glücklich, aber sonst eher zufrieden. (Die Sprecherin finde ich übrigens genial). Sie haben zwei Kinder: Nadine und Romain. Sie sind erwachsen und flügge.
Jocelyne schreibt Listen. Wunschlisten. Seine Wünsche: ein roter Porsche Carrera, ein Flachbildschirm, die komplette DVD-Sammlung von … , eine teure Uhr und noch mehr. Träume, die sie sich nicht verwirklichen können. Träume, die bleiben.
Doch dann wird Jocelyne überredet Lotto zu spielen. Und: gewinnt. 18 Millionen. Die genaue Zahl (achtzehnmillionendreihundertvierundsechzigtausend-achthundertvierundfünfzigkommadreiundsechzig) wird von der Leserin immer wieder bis aufs letzte Kommazeichen genüsslich wiederholt). Jetzt schreibt Jocelyne wieder Listen. Aber andere. Das, was jetzt möglich wäre für sie selbst. Es entstehen lange Listen. Sie amüsiert sich dabei köstlich: ein Mantel von Dior und noch ein Mantel von einer anderen Marke …. ein Kostüm, eine Bluse ….. ein Teppich.
Die Lottogesellschaft macht sie darauf aufmerksam, als sie den Scheck abholt, was nun alles Negatives auf sie zukommen wird, wenn ihre Liebsten, Freunde und Bekannten vom Lottogewinn erfahren werden. Sie wird nicht mehr ihrer selbst willen geliebt sondern wegen ihres Reichtums. Man wird sie um Geld bitten, ihr Mann wird sich um das Geld kümmern wollen …
Den Scheck lässt sie in einem Schuh verschwinden – versteckt in ihrem Schrank. Ganz nebenbei entwickelt sich ihr Blog und ihr Online-Shop immer erfolgreicher.
Und was glaubst Du, was nun passiert, hm? Ich dachte ja, sie würde den Scheck ins Klo schmeißen, damit alles so bleibt wie es ist: ruhig und liebevoll, gelassen … Routine. Tag aus Tag ein. Ich dachte, sie würde mit ihrem Online-Shop immer reicher.
Lass Dich überraschen. Mit diesem Ende hab ich jedenfalls nicht gerechnet.
Hier kannst Du Dich über das Buch informieren.
Bleibt noch die Frage, was Du mit 18 Mio Euro anstellen würdest …