Das Lebenstempo im Schnee

Sie finden mich derzeit im Unterengadin. Ein paar Tage abschalten, habe ich mir verordnet. Pause machen. Langsam machen. Ins Blaue leben.

Gestern sind 30 Zentimeter Neuschnee gefallen. Heute sind noch mal 10 dazu gekommen. Der erste Schnee in diesem Winter, den ich in dieser Fülle erlebe.

Und gleich ist mir etwas zugefallen. Geplant hatte ich den gleichen Rückweg von Scuol aus. Der Zufall ließ mich allerdings einen anderen Weg nehmen. Ich bin gleich dem ersten Wegweiser Richtung Sent gefolgt. Schnell war mir klar, den wollte ich eigentlich nicht einschlagen. Aber alles wieder runter laufen? Denn es war anstrengend. Der schneebedeckte Weg schraubte sich in Serpentinen in die Höhe und war nicht gespurt. Sie können sich vorstellen, wie ich aus der Puste kam. Nur noch ein anderer Wanderer war etwa hundert Meter vor mir. Der Abstand zwischen uns wurde immer größer. In der schneebedeckten Landschaft fand ich mich teilweise ganz allein, immer dann wenn mein Vordermann hinter einer Kurve verschwand.

Hätte ich doch bloß gemacht, was mir in den Sinn kam. Es war soooooooo ruhig. Doch dann folgte ich der Vernunft, denn ich wollte meinen roten Faden nicht verlieren und in meiner Spur bleiben.

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